„Statt zu meckern, selbst an Verbesserungen mitarbeiten“

Daniela Mondry-Küppers, 36, ist Presbyterin in der Pauluskirchengemeinde Krefeld. Sie ist verheiratet und hat einen zweijährigen Sohn. Ihr Ehrenamt kann sie gut mit ihren Aufgaben im Beruf und in der Familie vereinbaren.

 

„Ich habe mich 2016 zur Presbyteriumswahl aufstellen lassen, weil ich gefragt wurde, ob ich gerne in der Gemeinde mitarbeiten würde. Bei der Wahl fehlten mir vier Stimmen. Doch dann hat 2017 ein Presbyter aufgehört, weil er nach Bonn verzogen ist, und für den bin ich nachgerückt. Ich bin Vorsitzende des Diakonieausschusses und arbeite im Finanzausschuss mit.

Ich kannte das Presbyteramt schon von meiner Mutter. Sie war Presbyterin in einer Gemeinde der Evangelischen Kirche von Westfalen. Diese Gemeinde hat viel für die Jugendarbeit getan und meine Familie hat davon profitiert. Ich komme ursprünglich aus Gelsenkirchen, einer eher strukturschwachen Gegend, wo es schwierig war, neben den kirchlichen andere soziale Angebote in Anspruch zu nehmen. Ich habe an den Kinder- und Jugendgruppen der Gemeinde teilgenommen, bin auf Freizeiten in den Ferien mitgefahren, ich habe Theater gespielt und im Kinderchor gesungen. Und ich bin mit der Gemeinde in die USA zum Besuch einer Partnerkirche gereist.

Ich kann mein Ehrenamt gut mit meinen Berufs- und Familienpflichten vereinbaren. Mein Mann unterstützt mich zum Glück. Wir hatten das bei meiner Kandidatur abgesprochen. Und meine Schwiegereltern wohnen auch in der Nähe, um mal einzuspringen. Wieviel Zeit ich investiere hängt davon ab, was gerade an Aufgaben anliegt. Wir haben einmal im Monat Presbyteriumssitzung. Es kommt darauf an, wie gut die geleitet und vorbereitet wird. Ich nutze zum Beispiel die tägliche Bahnfahrt zur Arbeit, um Unterlagen zu lesen.

Im Presbyterium trifft man Leute, die ganz anders sind als man selbst, von der Herkunft und dem sozialen Umfeld her. Meine Generation ist hier leider unterrepräsentiert. Wir sind in der Pauluskirchengemeinde eine recht heterogene Mischung, aber wir arbeiten gut zusammen – trotz unterschiedlicher Auffassungen vom Leben und von Kirche. Für mich ist dieses Ehrenamt eine gute Sache. Ich finde es wichtig, dass man nicht nur meckert, wenn einem Dinge nicht gefallen, sondern sich engagiert und selbst an Verbesserungen mitarbeitet.“

  • Ulrike Klös, ,

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