Schnupperangebote für Interessierte

Interesse an einer Mitarbeit im Presbyterium wecken oder Hürden für eine Kandidatur abbauen: Ein Schnupperbesuch bei einer Presbyteriumssitzung oder ein Austausch mit Presbyterinnen und Presbytern helfen dabei.

Welche Aufgaben haben Presbyterinnen und Presbyter? Wie viel Zeit nimmt der leitende Dienst in der Gemeinde in Anspruch? Und welche Verantwortung ist damit verbunden. Diese und andere Fragen stellen sich Menschen häufig, die sich für das Presbyteramt interessieren. Auf der anderen Seite überlegen Presbyterien, wie sie im Vorfeld der nächsten Presbyteriumswahlen Anfang 2024 neue Menschen an das Amt heranführen können. Der Evangelische Kirchenkreis Gladbach-Neuss und die Evangelische Kirchengemeinde Hennef haben Formate entwickelt, die einen Einblick in das Presbyteramt geben.

Schnupperbesuch bei einer Presbyteriumssitzung

Einfach mal reinschnuppern in die Tätigkeiten eines Presbyteriums? Das macht die Philippus-Akademie in Mönchengladbach möglich. Wer für die Presbyteriumswahl kandidieren will, kann an einer Presbyteriumssitzung und an der Sitzung eines Ausschusses teilnehmen. Die Akademie bittet Presbyterien dabei, die „Sitzung mit Hospitierenden“ so vorzubereiten, dass Bereiche und Schwerpunkte der gemeinsamen Arbeit deutlich werden.

„Es sollten interessante Tagesordnungspunkte sein, die später auch vertieft werden können“, berichtet Akademie-Leiterin Martina Wasserloos-Strunk. Ausgeschlossen seien nur bestimmte Fragen wie Personalangelegenheiten, die unter den Datenschutz fallen. Zur Vorbereitung treffen sich die Interessierten, um erste Fragen zu klären und Interessenschwerpunkte zu beschreiben. Vor der Schließung der Wahlliste im September findet ein Auswertungsgespräch statt.

Module zur Vertiefung

Kandidierende können auch schon vor der Wahl unter dem Motto „Alles klar für’s Amt?“ tiefer in die Materie „Presbyterium“ einsteigen. Vier weitere Module bieten dazu die Möglichkeit. Die Veranstaltungen finden digital und in Präsenz in Zusammenarbeit mit den Kleeblattkirchenkreisen Aachen, Jülich, Gladbach-Neuss und Krefeld-Viersen statt. Empfohlen wird die Teilnahme an mindestens zwei Modulen. In jeweils zwei- oder dreimal 90 Minuten geht es um theologische Grundlagen, Gottesdienste, Finanzen und Gremienarbeit.

Die Philippus-Akademie bescheinigt die Teilnahme an den einzelnen Modulen. Grundüberlegung ist, dass die Arbeit der Presbyterien in den letzten Jahren vielschichtiger und anspruchsvoller geworden ist. „Presbyterinnen und Presbyter sehen sich vor einer Vielzahl von Aufgaben, die Erfahrungswissen und Fachkenntnisse voraussetzen“, so die Akademie.

Kaminabend mit Presbyterinnen und Presbytern

Mit einem leicht zugänglichen Angebot hat sich die Evangelische Kirchengemeinde Hennef auf Kandidierendensuche begeben. Presbyterinnen und Presbyter haben zu einem Kaminabend ins Gemeindezentrum eingeladen. Die Einladung richtete sich an alle, die mit dem Gedanken spielen, sich für die nächste Presbyteriumswahl im Februar 2024 aufstellen zu lassen. Eine Anmeldung war nicht erforderlich.

Sorgen vor einer Überforderung wurden gleich genommen: „Keine Sorge, wir suchen keine eierlegende Wollmilchsau! Wir suchen Menschen mit Ideen und Schwung, die unsere Gemeinde mitgestalten wollen und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen“, kündigte die Gemeinde auf ihrer Website die Veranstaltung an. Eine Mitarbeit im Presbyterium könne eine Herausforderung sein. Andererseits gebe es auch viele erfüllende Momente. Die Gemeinde zählt dazu ein Gemeinschaftsgefühl, dass es erlaubt, in einer vertrauten Gruppe dem Glauben Ausdruck zu verleihen und gemeinsam an einem Strang zu ziehen.